Die Rede von Prof. Wolfgang Benz zur Eröffnung der Ausstellung: „Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948"
Am 07.05.2024 fand die Eröffnung der Ausstellung “Nakba - Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948” in der Seidlvilla in München statt.
Die Ausstellung ist vom 07.05.-07.06.2024 zu sehen (nach vorheriger Erkundigung zu den Öffnungszeiten im Büro der Seidlvilla: 089/333 139)
Die exzellente Eröffnungsrede hielt der renommierte Berliner Antisemitismusforscher Prof. Wolfgang Benz.
Link zum Youtube-Stream:
(156) Prof.Wolfgang Benz. Vortrag „Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948" - YouTube
Eine ebenso ausgezeichnete Rede hielt Prof. Dr. Ernst Tugendhat am 13.06.2010 bei der Eröffnung selbiger Ausstellung in Tübingen (nachzulesen unter: Tugendhat-Rede zur Eröffnung der Nakba.doc (live.com)
Die Stadt München hat im Vorfeld zur Ausstellung in der Seidlvilla nichts unversucht gelassen, um diese Ausstellung zu verhindern - erfolglos, denn für ein Verbot der Ausstellung fehlt jegliche Rechtsgrundlage. Die Stadt ließ es sich nicht nehmen, dennoch ein Statement zu veröffentlichen, in dem sie sich von der Ausstellung distanziert (nachzulesen unter: https://stadt.muenchen.de/infos/nakba-ausstellung.html).
In ihrer Distanzierung beruft sich die Stadt auf ein äußerst unwissenschaftliches Gutachen, das von Dr. Sebastian Voigt vom Institut für Zeitgeschichte erstellt wurde (nachzulesen unter: Microsoft Word - Gutachten_Nakba-Ausstellung_Voigt (ag-juden-christen.de)).
Die Organisatoren der Ausstellung (Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe München, Frauen in Schwarz und Salam Shalom, Arbeitskreis Palästina-Israel) veröffentlichten im Gegenzug folgende Pressemitteilung:
Pressemitteilung
Nakba-Ausstellung öffnet trotz Gegenwehr der Stadt
Am 7. Mai wird im Schwabinger Bürgerhaus Seidl-Villa nach monatelangen mühsamen Verhandlungen die Ausstellung „Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“ trotz starker Bedenken der Stadt eröffnet. Veranstalter sind die Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe München, die „Frauen in Schwarz“ und Salam Shalom, Arbeitskreis Palästina- Israel. Die Eröffnungsrede wird der renommierte Berliner Antisemitismusforscher Prof. Wolfgang Benz halten.
Obwohl die Ausstellung seit Jahren in zahlreichen deutschen Städten und auch bei mehreren Evangelischen Kirchentagen gezeigt wurde und viel Lob bekam, gab es es bei der Stadt große Bedenken. Unlängst gab sie jedoch aufgrund des Urteils des Bundesverwaltungsgerichts, das 2022 einen Münchner Stadtratsbeschluss vom Dezember 2017 für verfassungswidrig erklärt hatte, ihren Widerstand auf. Mit dem damaligen Stadtratsbeschluss wurden über vier Jahre lang Veranstaltungen unterbunden, die sich in städtischen Räumen kritisch mit der israelischen Besatzungspolitik beschäftigen wollten.
Die Stadt distanziert sich neuerdings in einer Erklärung, die auf ihrer Webseite nachzulesen ist, von der Ausstellung und bringt bedauernd zum Ausdruck, dass sie rechtlich zur Zulassung verpflichtet sei. Ausdrücklich heißt es, „die Seidl-Villa und die Landeshauptstadt München machen sich mit den Ausstellungsinhalten nicht gemein“.
Die Veranstalter erwarten, dass die „illiberale Haltung“ der Stadt das öffentliche Interesse an der Ausstellung wahrscheinlich noch erhöhen wird.