Einführung zum Film von Dror Dayan "Even though my land is burning"

Dror Dayan wurde 1981 in West-Jerusalem geboren. Er studierte Kinematografie an der "Konrad Wolf"-Filmuniversität Babelsberg, wo er derzeit eine Doktorarbeit über die politischen Aspekte des Dokumentarfilms schreibt. Neben seiner Filmtätigkeit ist er in der Palästina-Solidarität und in der BDS-Bewegung in Deutschland aktiv. "Even though my land is burning" ist sein Master-Abschlussfilm und sein Regie-Debüt.

Dror begleitet im Film den Hauptprotagonisten Ben, der die Palästinenser in ihrem Kampf gegen die Besatzung unterstützt. Der endlose, zermürbende gewaltlose Kampf der Palästinenser gegen eine starke Militärmacht spiegelt sich im Film wieder.

Bei meiner Reise mit Fuad Hamdan in der Westbank besuchten wird die Familie Tamimi in Nabi Saleh. Bei dieser Familie findet Ben ein Zuhause und kämpft mit ihr Seite an Seite gegen die Unterdrückung durch den Staat, den er selbst angehört.

In Nabi Saleh befindet sich eine Wasserquelle. Beim Versuch, Wasser aus der Quelle zu holen, werden die Frauen von Nabi Saleh regelmäßig vom Militär und von den Siedlern vertrieben. Vor einigen Jahren haben die Frauen der Organisation MachsomWatch gemeinsam mit palästinensischen Frauen in Nabi Saleh einen Picknick organisiert, bei dem auch die bekannte israelische Journalisten Amira Hass anwesend war. Alles lief sehr harmonisch bis zu dem Moment als eine junge Palästinenserin sagte, dass sie Akko, Jaffa und Haifa wieder haben möchte. Die israelischen Frauen blieben stumm, aber die anderen Palästinenserinnen meinten, dass sie sich durchaus ein Zusammenleben mit den Frauen von MachsomWatch vorstellen könnten. Auch von palästinensischen Eltern hört man immer wieder die Sorge, dass ihre Kinder, die die Israelis nur als Soldaten und Siedler kennen, sich immer weiter radikalisieren. Dieser Hass der jungen Generation, der durch die tägliche Unterdrückung sich verstärkt, wird ein Zusammenleben beider Völker unmöglich machen. Durch seine Politik verbaut sich Israel nicht nur seine eigene Zukunft, sondern die der nächsten Generationen.  Die Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe unterstützt Menschen wie Dror und Ronnie Barkan in ihrem Kampf für die Rechte der Palästinenser, der gleichzeitig auch ein Kampf um die Zukunft ihres eigenen Staates ist. Denn beide Völker - Palästinenser und Israelis - haben kein anderes Land.