Brief an die Bundeskanzlerin Angela Merkel

 

Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe München

 

An die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland

Frau Dr. Angela Merkel

Bundeskanzleramt

10557 Berlin

 

München, den 12. 8. 2014

 

 

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

 

wir schreiben Ihnen, weil wir davon überzeugt sind, dass die Bundesrepublik Deutschland, die sowohl bei den Israelis als auch bei den Palästinensern ein hohes Ansehen genießt,  einen wesentlichen Beitrag leisten kann, um die unerträgliche Situation im Nahen Osten zu ändern.

 

Unsere Gruppe, Menschen mit jüdischen oder palästinensischen Hintergrund, zeigt seit fast drei Jahrzehnten im Kleinen, dass es keine unüberbrückbaren Feindschaften zwischen verschiedenen Volksgruppen geben muss, dass es möglich ist, die Sichtweisen der jeweils anderen Seite ernst zu nehmen und ihre Hintergründe zu begreifen.

Wir sind davon überzeugt, dass die Politik die Aufgabe hat, darauf hinzuwirken, dass das, was uns im Kleinen gelungen ist, im Großen Wirklichkeit werden zu lassen.

 

Die Mitglieder unserer Gruppe haben deutsche Pässe, und wir sind uns bewusst, dass die Freiheit, in der wir hier leben können, seine Basis in einer demokratischen Verfassung hat, in der die Achtung der Menschenwürde und die Durchsetzung der Menschenrechte ohne Ansehen der Person fest verankert sind. In Israel einerseits und in den palästinensischen Gebieten andererseits werden jedoch in dieser Hinsicht sehr unterschiedliche Maßstäbe angelegt.

 

Ist es nicht gerade aus historischen Gründen eine Aufgabe der deutschen Politik, sich für die Wahrung der Menschenrechte auch für die Palästinenser einzusetzen?

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Judith Bernstein         Firouz Bonhoff          Esther Gitti Goren           Ernst Grube        Fuad Hamdan              

Riyad Helow                Adi Paukstat              Dr. Jochim Varchmin           Gudrun Weichenhan-Mer

J. Bernstein – Viktor-Scheffelstr. 5 – 80803 München- R. Helow – Grimmeisenster. 27, 81927 München