1917 schrieb mein Ahne Arthur Balfour als Britischer Außenminister die Balfour-Deklaration - eine großartige humanitäre Initiative, um Juden ein Zuhause in ihrer alten Heimstätte zu geben, vor dem Hintergrund der entsetzlichen russischen Pogrome. Es ist uns jedoch bewusst, dass ein zentraler Grundsatz der Deklaration über die Jahrzehnte zwischenzeitlich fast in Vergessenheit geriet: Respekt vor der Stellung der (arabischen) Palästinenser.
Die zunehmende Unfähigkeit Israels zur Thematisierung dieser Bedingung, verbunden mit der Expansion der jüdischen Siedlungen in arabisches Territorium, sind zentrale Faktoren beim weltweiten Anwachsen des Antisemitismus.
Wenn es eine Chance geben soll, diese Situation zu neutralisieren, dann dadurch, dass Israel die Resolutionen der Vereinten Nationen respektiert (derselben Vereinten Nationen, die vor 70 Jahren Israel Legitimität verliehen haben) und dafür sorgt, den Palästinensern ihren eigenen Staat zu gestatten. Selbstverständlich wird dies eine Diskontinuität und einen politischen Umbruch in Israel bedeuten, und so ist es enttäuschend, dass Präsident Trump diese Woche zu diesem Thema mehr wie Janus wirkte.
Trotzdem ist Premierminister Benjamin Netanyahu dies den Millionen Juden auf der ganzen Welt schuldig, die im Wesentlichen wegen der Ergebnisse der israelischen Innenpolitik zu leiden haben, als auch den in Unfreiheit lebenden Palästinensern.
Daher glauben wir nicht, dass das hundertjährige Jubiläum der Deklaration in diesem Jahr sinnvoll gefeiert werden kann, außer es wird Fortschritt erzielt, und zwar bald. Gleichzeitiges Bemühen, Jerusalem zu einer international gesicherten Hauptstadt aller drei abrahamitischer Religionen zu machen, könnte die ursprünglichen Absichten noch verwirklicht sehen.
RODERICK BALFOUR
London
Original: https://www.nytimes.com/2017/02/16/opinion/the-presidents-turn-on-the-mideast-road.html