Ich habe Paula zum ersten Mal bei der Gründung der Organisation „European Jews for a Just Peace“ im Jahr 2002 kennengelernt. Näher lernte ich sie kennen, als wir gemeinsam mit anderen Mitgliedern in Namen dieser Organisation nach Palästina fuhren. Schon damals erzählte mir sie von ihrer Krankheit, die sie aber von ihrer politischen Tätigkeit nicht abgehalten hat. Ich bewunderte ihre aufrichtige und konsequente Art, sich für die Rechte der Palästinenser einzusetzen. Schon damals, als viele von uns noch die Hoffnung auf ein Einlenken Israels glaubten und immer noch Rücksicht auf die Belange Israels nahmen, hat sie keine Illusionen gehabt und sprach es auch deutlich aus. Auf manche wirkte Paula mit ihrer Kritik sehr radikal, aber im Nachhinein muss man zugeben, dass sie vorausschauend war und Recht behalten hat! Alles, wovon Paula uns gewarnt hat, ist leider eingetreten - eine echte Cassandra!
Wir haben Paula in Wien besucht, und oft hat sie es vorgezogen, uns anzurufen statt eine Mail zu schicken. Ihre Glückwünsche zur Preisverleihung der Humanistischen Union „Der aufrechte Gang" an Reiner und mich war das letzte Lebenszeichen, das wir von Paula erhielten. Wir werden sie sehr vermissen!
Judith Bernstein
Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe München